Autobiographisches Erzählen zwischen Realität und Fiktion
Curzio Malaparte (1898−1957), der unter seinen Zeitgenossen überaus bekannte Exzentriker aus Prato in der Toskana, der Schriftsteller, Journalist, skandalumwitterte Individualist und Opportunist, ist der Nachwelt in ambivalenter Erinnerung geblieben. Und das nicht nur durch sein literarisches Werk, sondern auch durch seine schillernde Persönlichkeit, seine manière de vivre und seinen politischen Wankelmut.
Hierzulande lange in Vergessenheit geraten, erlebt er seit den 1990er Jahren ein Comeback in Deutschland. Die Verfasserin gibt einen Überblick über Malapartes Vita und analysiert sein Erzählwerk. Im Mittelpunkt steht dabei die unnachahmliche Erzählweise des Autors, deren Besonderheiten und der Gestaltung des omnipräsenten Ich-Erzählers und der historischen Wirklichkeit zu finden sind.