Ein Jugendbuch
Der Roman Habbes Hütte (der erste in einer Reihe von fünf Romanen des Autors mit ähnlichem Thema) füllt erfolgreich eine thematisch-motivische Lücke in der bosnischen Kinder-und Jugendliteratur, insbesondere diejenige, die das Erwachsenwerden der Generationen betrifft, die ihre Kindheit im goldenen Zeitalter des Sozialismus und in der Zeit danach gelebt haben. Das ist natürlich nicht der einzige Wert. Denn in der Art und Weise, diese warmen und einfachen Lebensgeschichten zu erzählen, wurde ein neuer, frischer Atem, ich würde sogar sagen, eine neue Sensibilität des jungen Protagonisten entdeckt, mit der sich auch Kinder und Jugendliche von heute leicht identifizieren können.
Dem Leser wird ein Roman in mehreren herzlichen einfachen Lebensgeschichten präsentiert, der sich leicht lesen lässt und sich „auf die Seele legt“. Seine Helden sind jene schelmischen und neugierigen Jungen, feine patriarchalisch erzogene Kinder, die Ordnung und Scham kennen, die gelernt haben Freundlichkeit zu erkennen und sie von Bosheit und Ungerechtigkeit zu unterscheiden sowie ihren Unfug und die Art des Erwachsenwerdens. Ich bin davon überzeugt, dass diese Geschichten eine attraktive Lektüre für den modernen deutschen Leser sein werden. Vor allem deshalb, weil seine Helden nicht ausgedacht, sondern real sind, weil ihr Leben nicht erfunden, sondern erlebt ist, weil ihre „Heldentaten“ nicht interplanetarisch sind, sondern einfach, vertraut, häuslich und – einfach gesagt – bosnisch sind. Ich betone das bewusst: Bosnisch, weil es im Sprachgebiet des Balkans ähnliche Beispiele gibt, aber es gibt keine spezifische Bezeichnung, die für den bosnischen Geist charakteristisch ist. Es gibt keine eigene Spiritualität und keinen Witz, aber ich wage zu sagen , dass es diese spezifische Lebensphilosophie, die von unserem bosnischen Klima geprägt ist, woanders nicht gibt. Die Geschichten von Planjac sind gefärbt damit.
Übersetzung Emina Čabaravdić -Kamber